Die schwedische Insel Öland mit dem Wohnmobil zu bereisen, hat sich per Zufall ergeben. Auf meiner Tour in Norwegen hatte ich Kontakt mit Bekannten aus Wien, die ich letzten Winter in Apulien kennengelernt hatte. Wir waren öfter zusammen mit unseren Hunden eine Runde drehen. Wir haben uns dann nochmals auf Sizilien gesehen und waren seitdem in Kontakt geblieben. Und die beiden haben ein Haus auf Öland.
Also meinten sie, ich solle doch auf dem Weg von Norwegen in den Süden bei ihnen auf der Insel vorbeischauen.
Und so beschloss ich spontan nach Öland zu fahren.
Ich verlies also Norwegen in Richtung schwedische Grenze und machte noch 3 Tage Halt auf dem Stellplatz nahe Lysekil in Valbogatan. Der Stellplatz ist viel schöner als der direkt in Lysekil und nur ca. 2.5 km entfernt. Ich hatte mich dort so wohl gefühlt, dass ich 3 Tage blieb. Direkt am Meer gelegen, fast nur Schweden da, Sanitär total okay. Man bezahlt über eine Webseite und bekommt eine Bestätigung mit den Codes für Toilette und Dusche per Email und SMS. Zu Fuss bin ich den wunderschönen Küstenwanderweg entlang bis Lysekil, aber auch mit dem Scooter über die Straße nach Lysekil zur Promenade und zur Kirche.
Von dort ging es weiter nach Göteborg. Ich mag ja Städte nicht so gerne mit dem Wohnmobil besuchen, aber es lag auf dem Weg und wer weiß, wann ich wieder in diese Ecke komme. Also einen Abstecher nach Göteborg gemacht. Am Parkplatz über die App Parkering Göteborg ein Ticket gelöst, mit dem Scooter zur Linie 286 – eine kostenlose Fähre – um damit auf die andere Seite zu gelangen. Und dann ging es in den wunderschönen Stadtteil Haga mit seiner Fußgängerzone mit tollen Läden und Lokalen. Zuvor noch einen Krabbensalat in der Fischhalle Feskekorka geholt und draußen in der Sonne genossen. Nach dem Stadtteil Hage fuhr ich zum Maritiman und dann wieder mit der Fähre retour zum Wohnmobil. Das tolle an der Park-App ist, dass man eine voraussichtliche Parkdauer eingibt und wenn man retour ist, dann stoppt man die Parkzeit auf der App und es wird dann erst minutengenau abgerechnet.
Also nur ein kurzer Stopp in Göteborg und weiter ging es in Richtung Kalmar.
Nach ca. 300 km fand ich einen tollen Rastplatz an einem kleinen See. Und nach der Essenspause beschloss ich kurzfristig, dort auch zu übernachten. Es waren auch noch 2 andere schwedische Wohnmobile hier. Nach einer ruhigen Nacht ging es dann weiter nach Kalmar. Ich fuhr zum Wohnmobil-Stellplatz und man sagte mir, ich solle doch am Parkplatz davor parken, da ich ja nicht über Nacht bleibe. Gesagt, getan, war auch viel billiger. Also spazierte ich mit Aloha zum Schloss und in die Altstadt zum Dom. Wir trafen unsere Bekannten in einem tolles Eissalon – Gelati Factory – und dann ging es auch schon auf die über 6 km lange Brücke hinüber auf die Insel Öland.
Die schwedische Insel Öland
Die schwedische Insel Öland mit dem Wohnmobil zu bereisen, war ursprünglich nicht geplant. Aber nun war ich hier und sehr gespannt. Zunächst einmal ging es auf den Firstcamp Campingplatz Ekerum. Ich bekam einen sehr sehr großen Platz zugewiesen, da ich keinen Strom benötigte für eine Nacht. Bekam für 3 Stunden einen Schlüssel für die Waschküche, wo ich 3 Maschinen voll Wäsche wasche konnte. Es gab dort auch einen Trockner. Zuerst war ich einwenig überrascht für den relativ hohen Preis von SEK 140 und ich musste eine Zeit reservieren – zum Glück waren gerade die 3 Stunden frei, als ich ankam – aber als ich dann 3 mal Waschmaschine und Trockner in der Zeit nutzen konnte, fand ich es sehr preisgünstig. Der Campingplatz selbst ist groß, alles war top, sogar ein eigener Sandstrand und tolle Weg um mit dem Hund zu gehen. Es waren sehr viele Familien mit Kindern am Platz.
Nach dem Wäschewaschen kamen meine Bekannten mit ihrem Hund und wir spazierten am Meer entlang. Anschließend ging es mit dem Scooter zum Abendessen mit meinen Bekannten in ein sehr uriges Lokal namens Kackelstugan. Eine sehr schöne Location und das Essen war top. Die Fahrt zurück zum Campingplatz im Dunkeln war weniger lustig auf der Hauptstrasse, da mein Licht leider nicht festgeschraubt war und immer nach unten knickte. Aber Ende gut, alles gut.
Am nächsten Tag fuhr ich weiter in Richtung Norden, ich wollte die nächsten Tage die Insel umrunden und so ging es mit einigen Tipps von meinen Bekannten weiter. Zu mittags ein Lunch-Stop in Sandvik im Restaurant Fisk och Hamnkök. Man ordert an der Theke und bezahlt, bekommt dann einen Piepser, wenn man sein Essen holen kann. Hab ich übriges öfter vorgefunden in Schweden. Und zusätzlich deckte ich mich noch mit Räuchermakrelen ein, die ich sehr gerne essen und aufgrund ihres Fettgehaltes sehr viele Omega-Säuren haben.
Nach dem Essen ging es weiter in den Norden und da ich die Abfahrt zum geplanten Stellplatz übersah, landete ich per Zufall in Trollskogen. Ich parkte mich auf der riesigen Grünfläche ein – leider ist dort übernachten verboten – und ging in den Zauberwald. Es gibt verschiedene markierte Wege. Wir nahmen den roten Weg, ca. 5 km lang. Er führte durch den Wald, teilweise am Meer entlang. Eine wunderschöne Erfahrung in diesem Wald mit teilweise sehr alten Bäumen. Manchmal lohnt sich ein ungeplanter Abstecher.
Danach sind wir spät abends wieder die 5 km zurück um auf den Stellplatz Nabbelunds Hamm Ställplats zu fahren, den ich ursprünglich anfahren wollte.
Früh morgens ging es weiter nach Böda. Man hatte mir das dortige Cafe empfohlen. Die Mehlspeisen und der Cafe im Kaffestuga i Böda sind wirklich zu empfehlen. Es lohnt sich absolut dort Halt zu machen um entweder zu frühstücken oder einfach Kaffee und Kuchen zu geniesen.
Von Böda ging es weiter in Richtung Süden nach Karehamns. Ich fuhr zuerst auf den dortigen Stellplatz, der sehr gut gelegen ist. Entschied mich jedoch zum Freistehen, da ich auf dem Hinweg ein Wohnmobil auf die Straße rausfahren sah, das vom Meer kam. Und da ringsum freistehen verboten war, war ich neugierig und ging zu erst Mal zu Fuß mit Aloha die Lage auschecken. Ich fand einen perfekten Spot vor, versteckt hinten großen Hecken mit direktem Blick auf das Meer und das ganz alleine. Also zurück zum Wohnmobil und ganz langsam rein in den holprigen Weg. Es war wunderschön dort zu stehen. Zu mittags kamen dann meine Bekannten vorbei und wir gingen ins einzige Restaurant vor Ort ins Karehamns Fisk & Havskök essen. Auch hier bestellt und zahlt man an der Theke und dann wird einem das Essen gebracht. Ich bestellte eine Fischsuppe und gratinierte grüne Lippmuscheln. Was soll ich sagen, es war leider nicht top.
Egal, ich kaufte noch im angeschlossenen Laden Räuchermakrelen, Shirmps und Heringssalat ein, welche alle ausgezeichnet waren.
Am Nachmittag setzte heftigster Regen ein und ich hatte Sorge, dass ich von diesem Spot wieder wegkomme, wenn der Boden zu nass ist. Aber alles war bald wieder aufgetrocknet und so ging es am nächsten Tag weiter in den Süden der Insel auf der östlichen Seite. Es war kein Verkehr und so ging es gemächlich über 100 km auf der Landstrasse dahin. Auf dieser Seite der Insel gibt es nur landwirtschaftliche Gehöfte. Keine Tankstelle, kein Supermarkt, keine Bäckerei, keine Restaurants; ab-und-zu ein Cafe, aber die meisten hatten geschlossen. Dafür viele kleine Galerien.
Nach 90 Minuten erreichten wir Store Alvaret, ein Naturschutzgebiet zum Wandern. Ich hatte geplant am dortigen kleinen Parkplatz zu übernachten, aber es war noch früh und sehr, sehr windig. Also fuhren wir nach einer kurzen Pause weiter in den Süden der Insel zum Leuchtturm Lange Jan. Es gibt dort genug Platz für Wohnmobile.
Aloha und ich machten einen wunderschönen Rundgang dort. Jedoch gingen wir nicht ganz raus zu den Robben, da Hunde keinen Zugang haben. Was total okay ist.
Es gibt dort eine Ausstellung und ein Restaurant, wo ich mir Kuchen zum Kaffee holte.
Man sieht hier viele verschiedene Vögel und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Ornithologen mit ihren riesigen Fernrohren auf Stativen anwesend sind.
Anschließend fuhr ich weiter nach Grönhögen. Dort gibt es einen tollen Stellplatz. Es gefiel mir so gut dort, dass ich 3 Nächte blieb. Es gab zwar starken Wind, aber meist sehr sonnig. Es war gut dort um mit dem Hund zu spazieren. Es gibt einen kleinen, aber sehr gut sortierten Supermarkt und das GlassCafe.
Nach einer Woche auf der Insel Öland war es wieder Zeit aufzubrechen und so fuhren wir früh los über die Brücke auf das Festland und vor dort weiter nach Malmö.
Öland, die zweit größte schwedische Insel nach Gotland war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung. Sie ist landschaftlich abwechslungsreich, allerdings sehr flach. Hat schöne Strände und tolle Stellplätze. Nicht umsonst der Sommerspot für die Schweden.