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Beach cleaning Müll sammeln

Beach cleaning – Müll sammeln

Müll sammeln? Echt jetzt? Warum nicht? Man reist zu den schönsten Plätzen der Welt – egal ob mit dem Flieger nach Asien, mit dem Auto in die Berge, oder so wie ich mit dem Wohnmobil durch Europa – um neue Plätze zu entdecken. Und was trifft man. Immer wieder an?

Müll sammeln – Plastikmüll

Man sieht Plastikflaschen, Fischernetze, Alu-Dosen etc. an den schönsten Stränden, oftmals angeschwemmt vom Meer. Manches wurde von Schiffsbesatzungen einfach achtlos ins Meer geworfen, anderes kam über die Flüsse ins Meer.

Nicht nur, dass es nicht schön aussieht, es vergiftet die Umwelt, verletzt und tötet Tiere, die den Müll entweder fressen oder sich daran verfangen und verenden.

Der Plastikmüll zerfällt zu Mikroplastik und wird von den Meerestieren aufgenommen und landet dann schlußendlich über die Nahrungskette wieder auf unseren Teller und in unserem Körper.

Mikroplastik

Ich weiß nicht, wie du dazu stehst, aber ich will das nicht: Mikroplastik zu mir zu nehmen. Deshalb leiste ich einen aktiven Beitrag und sammle Müll.

Ich selbst versuche ja so natürlich wie möglich zu essen bzw. zu kochen, sprich keine prozessierten Nahrungsmittel – sind ja keine LEBENSmittel mehr – und Fertiggerichte zu mir zu nehmen. Sondern frisch zu essen, mit frischen natürlichen und unbearbeiteten Zutaten zu kochen, Da macht es für mich einfach keinen Sinn Mikroplastik zu essen. Deshalb kaufe ich auch kein Meersalz mehr, sondern z.B. Himalaya-Salz, um Mikroplastik in meinem Essen zu vermeiden. Und ich habe auch den Fischkonsum sehr eingeschränkt, obwohl ich Fisch und Meeresfrüchte liebe.

Denn gerade sogenannte Raubfische, die eher am Ende der Nahrungskette sind, haben neben Schwermetallen einiges an Mikroplastik angesammelt: Thunfisch, Lachs, Makrele, Barsch etc.

Ich hatte mehrere Interviews mit der Gründerin von The Gravity Wave, Amaia Rodriguez, gemacht. Sie haben tausende Fischer rund um das Mittelmeer unter Vertrag, damit diese das Plastik, welches in den Tiefen sich befindet, herausfischen. Dort befinden sich auch über 70 % des Plastiks, weit mehr als an der sichtbaren Meeresoberfläche – das ist nur die Spitze des Eisberges.

Großteils sind das Fischernetze, die vor allem von den großen Fischkuttern, der professionellen Fischindustrie, einfach zurückgelassen werden. Und diese Netze waren bis dato schlecht recycelbar. Nun werden sie in den Häfen sortiert, geschreddert und recycelt. Daraus werden dann von Vertragspartnern nachhaltigere Produkte aus dem Plastik, wie Möbel produziert, die nicht gleich wieder, wie z. B. Plastiksäcke im Müll landen.

Und sie hat mir gesagt, dass sie, seit sie sich mit dem Thema Plastikmüll in den Meere und deren Auswirkung beschäftigt und sieht, wieviel Mikroplastik sich in den Meeresbewohnern angereichert hat, keinen Fisch mehr isst. Sie würde lieber Fleisch essen aus gesundheitlichen Gründen, das nicht aus der Massenproduktion stammt.

Und uns wird immer wieder erzählt, wir sollen mehr Fisch essen, da es so gesund ist. Leider nicht.

Zumindest beim Salzwasserfisch. Süsswasserfische aus Bächen und Seen sind da besser dran.

Plastik vermeiden, upcyceln und recyceln

Müll sammeln ist ein Weg. Noch besser ist es ihn zu vermeiden. Ich denke, aus diesen Gründen sollte man einfach achtsamer umgehen. Weniger in Plastik verpackte Dinge, wie Lebensmittel kaufen. Klar, Plastik ist ein billiger und praktischer Werkstoff, um z.B. Dinge zu verpacken. Aber wenn man Plastik nicht recycelt, sondern einfach achtlos wegschmeißt, dann macht es die oben beschriebenen Probleme für Umwelt, Tierwelt und uns Menschen.

Daher vermeide Plastik, wenn immer möglich. Und wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann bitte ordnungsgemäß entsorgen, und nicht achtlos wegwerfen.

Vermeiden ist die eine Seite der Medaille, die andere ist, wenn man auf Reisen ist, oder in seiner Gegend spazieren, wandern geht oder so wie ich mit dem Wohnmobil unterwegs ist, das man Müll nicht nur nicht wegwirft, sondern auch Müll, den man antrifft auf seinen Wegen – auch wenn es nicht der eigene ist – einfach einsammelt und am nächsten Container entsorgt.

Ich habe das schon immer gemacht. Auch auf Mallorca das lange Zeit meine Homebase war, habe ich auf „meinem Hausstrand“ immer wieder mit meiner Partnerin, wenn wir mit dem Hund unterwegs waren, eine Mülltüte mitgenommen und wir haben beim Dogwalk am Beach Müll eingesammelt. Manchmal alleine, manchmal haben wir Freunde motiviert, die bei uns zu Besuch waren, uns dabei zu begleiten oder wir auf auf sozialen Medien zum Beach Cleaning aufgerufen.

Oder aber auf meine Reisen wie in Bali oder anderen Ländern. Auch habe ich an von anderen organisierten Beach Cleanings teilgenommen. Oder wie hier in Portugal an der Algarve selbst wieder beim Dogwalk an der Praia do Amado – ein wunderschöner Ort mit vielen Surfern. Leider habe ich keinen einzigen Surfer gesehen, der Müll eingesammelt hätte, aber andere Wohnmobilisten sehr wohl. Auch an diesem Strand, an dem ich gerade diesen Blog schreibe, an der Praia da Cordoama hat ein mit dem Wohnmobil reisendes Paar Müll am Strand eingesammelt. 

Ich finde das total schön, wenn ich andere Menschen sehe, die ebenfalls Müll einsammeln und ich hatte sie auch angesprochen und ihnen gesagt, dass ich das von Ihnen toll finde und ich selbst auch immer wieder Beach cleanings mache. Sie hatten sich sehr über meine Anerkennung gefreut.

Müll sammeln

Das heißt, wenn ich mit dem Hund einen Spaziergang mache, dann nehme ich einen größeren Müllsack mit und sammle ein, was ich so finde: Plastikflaschen, Verschlüsse, Teile von Fischernetzen, Styropor, Aludosen etc. Nicht nur größere Teile, auch kleine, wie eben Flaschenverschlüsse und die kleinen Plastikringe von den Flaschen, die für viele Tiere sehr gefährlich sind, wenn sie darin stecken bleiben.

Man geht ja sowieso immer wieder spazieren, mit oder ohne Hund, mit der Familie, mit Freunden.

Warum nicht einfach ein paar Müllsäcke mitnehmen, eventuell auch Handschuhe und diese praktischen Greifzangen, damit man sich nicht immer bücken muss. Wo ein Wille, da ist ein Weg.

Und dann motiviert man seine Familie und Freunde mitzumachen. Man kann daraus sowohl sinnvolle als auch nette Events machen oder gar Wettbewerbe – vor allem für Kinder – wer am meisten einsammelt, bekommt einen Preis. Oder man macht anschießend ein Picknick (und nimmt natürlich den eigenen Müll wieder mit), oder geht auf ein Getränk etc. Ich denke da hat jeder seine eigenen Ideen. 

Man kann sich aber auch anderen anschließen, die derartige Events organisieren. Hatte ich vor einigen Wochen in Spanien teilgenommen. Wir waren über 30 Personen, die einen Torrent und den Strand von Müll befreit hatten: über 70 große Müllsäcke voll. Anschießend hatte uns der Besitzer des angrenzenden Campingplatzes zu Snacks und Getränken eingeladen, da er die Initiative toll findet und seine Gäste natürlich auch davon profitieren – und schlußendlich sein Geschäft – wenn die Umgebung eben nicht zugemüllt ist. So haben alle was davon.

Einfach was Gutes tun. Ist nicht viel Aufwand. Klar kann man jetzt denken, was ich richte ich alleine schon aus. Aber am Ende geht es doch darum, dass jeder einen kleinen Beitrag leistet und andere durch seine Vorbildwirkung – ohne erhobenen Zeigefinger – ebenfalls dazu motiviert.

Ich habe gestern auch in nicht mal einer Stunde fast 10 kg Müll am Strand eingesammelt und zum nächsten Container gebracht. Einfach ein gutes Workout und ein gutes Gefühl.

Sei ein Vorbild für andere

Ich kann jeden nur motivieren, Müll zu sammeln, egal wo ihr seid. Und bitte motiviert auch andere dazu. Speziell Kinder, Umwelterziehung ist wichtig, aber nicht darüber reden, sondern vormachen und gemeinsam tun. Leute, die nur reden und über andere schimpfen, gibt es genug. Es gibt genüge sogenannte Grüne, die endlos über die Umwelt diskutieren und alle anderen dafür verantwortlich machen, wie die Industrie oder die Regierung. 

Eigenverantwortliches Denken UND Handeln ist gefragt. Nur diskutieren und predigen macht diesen Planeten nicht besser.

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