Mit dem Wohnmobil unterwegs ist für viele die ultimative Freiheit. Unterwegs zu den schönsten Plätzen, das eigene Bett immer dabei. Und der Trend wächst stetig. Mit der Konsequenz, dass es immer schwieriger wird, abseits von CP und SP zu stehen und die Natur zu genießen. Wie wäre es mit Freistehen auf Bauernhöfen?
Letztes Jahr bin ich auf eine sehr, sehr tolle (für meine persönlichen Anforderungen ) Alternative zu CP, SP oder freistehen, gestoßen.
Übernachten auf Bauernhöfen, Weingütern, oder Produzenten lokaler Produkte.
Warum nicht mal auf einem Bauernhof stehen
So hatte ich mir letztes Jahr für meine einmonatige Tour von Süd- nach Norddeutschland (und dann anschließend weiter zu einer zweimonatigen Tour durch Polen) die Mitgliedschaft von Landvergnügen geholt. Für einen geringen Jahresbeitrag – gültig von März bis März des Folgejahres- bekommt man einen Landvergnügen-Führer zugesendet, gemeinsam mit einer Vignette fürs WoMo, einer Mitgliedskarte und den Zugang zur App.
Da ich letztes Jahr ausschließlich positive Erfahrungen gemacht hatte, habe ich mir rechtzeitig zu Beginn des Jahres die neue Ausgabe von Landvergnügen und gleich auch die Ausgabe von Bauernleben – die österreichische Version – bestellt.
Wie funktioniert Freistehen auf Bauernhöfen
Das Konzept ist einfach: Man ruft einen Tag vor dem gewünschten Anreisetag direkt beim Hof an und kann dann für 24 Stunden kostenlos auf dem zugewiesenen Platz stehen. Sowohl in der App als auch im Buch sind die Anbieter genau beschrieben, wie z. B. bis zu welcher Länge und Gewicht das WoMo haben darf, wie viele Plätze sie anbieten, ob Hunde erlaubt sind, ob es Wasser und/oder Strom (gegen Gebühr) gibt, was sie machen, ob sie einen Hofladen haben (dazu später mehr), Kontaktdaten und Öffnungszeiten bzw. bis wann man anreisen kann und vieles mehr.
Was ist für mich wichtig beim Freistehen auf Bauernhöfen
Ich persönlich suche die Höfe nach 3 Prämissen aus: liegt es am Weg bzw. ist der Umweg nicht zu groß. Da ich full-time in meinem WoMo lebe, fahre ich nicht klassisch in eine Urlaubsdestination damit. Ich arbeite im WoMo und daher oft unterwegs mit längerer Anreise und da nutze ich gerne die Höfe. Aber auch gerne um ein entspanntes Wochenende in der Natur zu geniessen und runter zu kommen. Und da es gerade in Deutschland sehr viele Mitgliedshöfe gibt, findet sich immer eine passende Möglichkeit am Weg. Oft sind es nur wenige Kilometer Umweg von der Autobahn entfernt. Ideal wenn man am nächsten Tag wieder weiter muss, wie z.B. zu einem Kundentermin. Habe ich keinen Termindruck, dann nehme ich mal auch gerne längere Umwege – vor allem um ein Wochenende in einer schönen Region zu verbringen – in Kauf.
Weiters ist für mich ausschlaggebend, Platz mit meinen 9 m Teil zu haben. Bis jetzt hatten alle von mir angepeilten Höfe Platz für meine Größe. Da ich voll autark bin, sind die Möglichkeit Strom – gegen ein kleines Entgelt – zu beziehen oder WLAN nicht wichtig. Manchmal fülle ich gerne meinen Wassertank auf, wenn ich in einem Gebiet bin mit gutem Quellwasser.
Und zu guter Letzt ist für mich ein meistens – je nach Füllstand meiner Lebensmittelvorräte – ein Kriterium, ob die Gastgeber einen Hofladen bzw. Direktverkauf ihrer Produkte aus eigener Erzeugung anbieten.
Immer frische, lokale Lebensmittel
Die Produkte aus der eigenen Produktion, die zum Verkauf angeboten werden, sind für mich wichtig. Denn ich kaufe sehr gerne lokale Produkte von lokalen Produzenten ein; vorwiegend Eier, Ziegen-Käse, Fleisch und Fleischprodukte vom Weideland-Rind, Lamm und Wild, selbst gebackenes Brot, selbstgemachte Teigwaren, Honig etc. Erstens mag ich es, wenn ich weiß woher meine Lebensmittel kommen und wie sie angebaut, bzw. erzeugt werden, da für mich Qualität wichtiger ist als Quantität und ich bin auch gerne bereit dafür mehr zu bezahlen. Und außerdem finde ich es nur fair gegenüber dem Gastgeber. Es soll ja eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sein, und keine Einbahnstraße. Und einkaufen muss ich ja sowieso. Da mache ich es doch gerne bei meinen freundlichen Quartiergebern, mit denen ich oft – so deren Zeit es erlaubt – tolle Gespräche über ihren Betrieb und ihre Produkte hatte. Ich habe immer was dazu gelernt.
Zusammenfassend kann ich sagen: eine tolle Idee, die von mir sehr gerne genutzt UND unterstützt wird. Ich kaufe bei jedem Hof ein, auch wenn manchmal mein Kühlschrank schon voll ist. Denn gerne bringe ich auch mal die bäuerlichen Köstlichkeiten als Gastgeschenk mit, wenn ich liebe Freunde besuche.